Nach jahrelangen Konfessionsstreitigkeiten legte die „capitulatio perpetua“ 1650 die Nutzung der seit Ende des 14. Jahrhunderts bestehenden und nach dem Dorfbrand von 1641 wiederaufgebauten St.-Christophorus-Kirche in Vörden durch beide Konfessionen fest. 1661 wurde eine neue Kirche erbaut, die bei den Dorfbränden am 29. Dezember 1747 und am 13. November 1842 erheblich beschädigt wurde. Die heutige Kirche wurde 1851 auf den Außenmauern und unter Beibehaltung des Westturms von 1661 als schlichter Saalbau errichtet.
Die 1852 von den Gebr. Haupt (Ostercappeln) erbaute Orgel ist erhalten. Nach größeren Eingriffen 1958 (Hans Wolf) und 1987 (Matthias Kreienbrink) wurde sie 2021–23 durch Orgelbau Eule (Bautzen) umfassend restauriert und auf den Ursprungszustand zurückgeführt. Zu den Besonderheiten des Instruments gehört die Pedaldisposition mit dem durchschlagenden Fagott als einziges Register in 16'-Lage.
I. MANUAL (C–f³)
Bordun 16'
Principal 8'
Gedackt 8'
Octav 4'
Pyramidflöte 4'
Octav 2'
Mixtur 4f.
Trompet 8' B/D
Manualcoppel
II. MANUAL (C–f³)
Flaut trav. 8'
Gamba 8'
Principal 4'
Doppelflöte 4'
PEDAL (C–d¹)
Fagott 16' [durchschlagend]
Doppelflöte 8'
Pedalcoppel [durchkoppelnd]
Mechanische Schleiflade.
1651: Im Visitationsprotokoll wird ein kleines, allerdings komlpett zerstörtes Positiv genannt.
1670: Die Kirchenrechnung 1670 weist Ausgaben für den Kalkanten aus, d. h. in der 1661 wiederhergestellten Kirche fand entweder die alte Orgel in erneuerter Form wieder Verwendung, oder es wurde ein neues Instrument angeschafft.
1729/30: Uneinigkeit zwischen den Konfessionen bzgl. der Aufstellung der Orgel im Zuge des Sakristeianbaus.
1747: Zerstörung von Kirche und Orgel beim Dorfbrand. In der 1750 wiederhergestellten Kirche wird auch bald wieder eine Orgel verwendet worden sein.
1770: Reparatur durch einen namentlichen nicht genannten Orgelbauer.
1823: Reparatur durch Ferdinand Holthaus (Osnabrück).
1829/30: Versetzung und Umbau durch Heinrich Friedrich Ludwig Ohe, Geselle von Johann Heinrich Brinkmann (Herford). Dabei erstmals Dokumentation der Disposition mit I/8.
1842: Zerstörung von Kirche und Orgel beim Dorfbrand.
1852: Orgelneubau durch Gebr. Haupt (Ostercappeln), II+P/14.
1903: Reparatur durch Johann Martin Schmid [III] (Oldenburg).
1923: Reparatur durch Ludwig Rohlfing (Natbergen); Ersatz der im Krieg abgelieferten Prospektpfeifen aus Zink, Beseitigung von Brandschäden.
1945: Beschädigung durch Luftangriff.
1958: Durchgreifender Umbau mit Dispositionsänderungen durch Hans Wolf (Verden), II+P/14.
1975: Reinigung und Neuintonation durch Johannes Wolfram (Natbergen).
1987: Restaurierung durch Orgelbau Matthias Kreienbrink (Osnabrück).
2003: Reinigung und Schimmelbehandlung durch Martin ter Haseborg (Uplengen).
2021–23: Restaurierung und Rückführung auf den Originalzustand durch Hermann Eule Orgelbau (Bautzen).
Bilder vor der Restaurierung 2021–23:
Nach der Restaurierung 2023: